Babesien auf dem Vormarsch...
Was dem Menschen die Coronapandemie ist, scheint beim Hund die Babesiose zu werden
Wir sehen in der Praxis fast wöchentlich Patienten (Hunde), die sich Babesien durch Zecken eingefangen haben.
Die Tiere fallen durch Fieber (40°C und mehr), Inappetenz und Schwäche auf. Im Blut ist ein Abfall der meist weissen Blutzellgruppe zu sehen, manchmal zieht die rote Blutzellgruppe nach. In einigen Fällen kommt es zu Auffälligkeiten bei den Nieren- und/oder Leberwerten.
Das typischste Symptom ist der rostrote Harn, der ohne klassische Blasenentzündungssymptomatik abgesetzt wird.
Dieser Befund rechtfertigt schon den Einsatz von Carbesia, weil es dem Hund einen Vorsprung vo n 24-48 Stunden gibt, in denen er nicht noch mehr Blutzellen einbüßt. Der Verlust kann soweit gehen, das das Tier eine Transfusion braucht.
Für den Nachweis eignet sich zu diesem Zeitpunkt NUR der der PCR Test, da die genetische Spur des Erregers nachgewiesen wird. Für den Antikörpertest ist es noch zu früh (!), ein Anstieg ist hier erst nach 3-4 Wochen zu erwarten, da der Körper erst Antikörper bilden muss, bevor er sie im Blut abbilden kann.
Eine SOFORTIGE Behandlung des Hundes kann lebensrettend sein! Und sie muss 2 x im Abstand von 14 Tagen erfolgen.
Nach 6 Monaten sollte der Antikörpertiter dann erneut überprüft werden, da die Erreger hartnäckig sein können.
Ein lückenloser Zeckenschutz ist nach so einer Infektion selbstverständlich und sollte auch so mit dem Besitzer kommuniziert werden.
Wir beobachten zwei Hotspots dieses Jahr: Trebur und Nauheim
