Zahnbehandlung & Kieferorthopädie

Rund um die Zähne

Unser Spezialgebiet ist die Zahnheilkunde und Kieferorthopädie.

Wir führen alle im Zahnbereich anfallenden Arbeiten durch, sei es die Korrektur einer Fehlstellung, die Behandlung einer Unfallverletzung (Bruch von Zähnen nach Schlagverletzung oder Tritt, Riß des Gaumens), Erhaltung von krankhaften Zähnen durch fachgerechte Behandlung oder die Behandlung einer Parodontitis.

Selbstverständlich kürzen wir auch überschießend wachsende Heimtierzähne. Es ist in diesem Bereich immer sinnvoll, das Tier so jung wie möglich vorzustellen, da die Behandlung dann schnell und zufriedenstellend durchgeführt werden kann. Schon Fehlstellungen im Milchzahngebiß geben Hinweise auf zu erwartende Probleme, welche durch frühes Eingreifen verhindert, reduziert und damit auch kostengünstig erledigt werden können.

Zahnerkankungen

Zahnerkrankungen beim Tier werden leider immer noch etwas stiefmütterlich behandelt. Die Bedeutung gesunder Zähne hat sich leider noch nicht bei allen Tierhaltern manifestiert.

Tiere mit einem gesunden Gebiss sind zufriedener und für ihr jeweiliges Aufgabenfeld besser einsetzbar, als Tiere mit Zahnproblemen. Ein Jagd-, Polizei- oder Gebrauchshund mit Zahnproblemen wird seinen Dienst nicht gut erfüllen.

Schon Zahnstein in kleinen Mengen schränkt das Witterungsvermögen des Hundes deutlich ein und kann zu einem kompletten oder partiellen Versagen des Riechvermögens führen, da die zu ortenden Gerüche vom Zahnsteingeruch überdeckt werden. So verlieren Jagdhunde mit Zahnstein öfter die Fährte, als Tiere mit gepflegtem Gebiss.

Auch das Alter sollte kein Grund sein, eine Gesunderhaltung des Zahnbereiches in den Hintergrund zu schieben. Die heute zur Verfügung stehenden Narkosetechniken gewährleisten ein Arbeiten an Tieren jeden Alters und jeder Körperverfassung.

Die Auswahl geeigneter Spielzeuge (bes. beim Hund) leistet ebenfalls einen deutlichen Beitrag zur Gesunderhalten der Zähne, wie auch eine regelmäßige Prophylaxe durch den Halter selbst.

Erkrankungen im Detail:

Nachfolgend können Sei sich über Ursachen und Ausprägungen von Zahnerkrankungen informieren.

Zahnerkrankungen beim Hund:

Zahnstein entsteht aus Zahnplaque. Dies ist ein auf der Zahnoberfläche aufliegender Biofilm aus Bakterien, deren Stoffwechselprodukten, Abbauprodukten aus der Maulhöhle (zB. . Lellen und soelchelpestandtellen.

Die Erstbildung beginnt zunächst unter dem Zahnfleisch am Ubergang von Zahnfleisch und Zahn. Dort entsteht eine Art Tasche, in der sich die Produkte sammeln können.

Kommt es dann nicht zur Entternung (s. Prophylaxe), reichern sich die Produkte an und es entsteht sichtbarer Zahnstein. Zahnstein ist also mineralisierte Plaque.

Mit der Bildung von Plaque entsteht die erste leichte Entzündung des Zahnfleisches, welche aber nach Entfernung der Plaque völlig zurückgeht.

Wird Zahnstein nicht entfernt entsteht eine starke Zahnfleischentzündung, die andere krankhafte Veränderungen nach sich ziehen kann, z.B. eine Parodontitis.

Eine Zahnfleischentzündung ist in der Regel wieder komplett heilbar.

Das Parodont (die Zahnhalteeinheit) besteht aus Zahnfleisch, dem parodontalen Ligament (Sharpey’sche Fasern), dem Zement und dem Alveolarknochen (für besseres Verständnis bitte das Zahnbild ansehen. Diese anatomische Einheit halt den Zahn dort wo er ist und sorgt dafür, dass er den täglich auf ihn einwirkenden Kräften widersteht.

Das parodontale Ligament ist ein dreidimensionaler Aufhängeapparat aus Kollagenfasern. Somit kann der Zahn in allen Raumrichtungen Kräften ausweichen, was ihm eine flexible Stabilität gibt. Der Zahnzement ist ein knochenähnliches Gewebe, welches die Zahnwurzeloberfläche bedeckt. Es ist kompakter als Knochen und wird lebenslang immer weiter angelagert (dies verhindert, dass sich abnutzende Zähne automatisch „offene“ Nervenhöhlen zeigen).

Der Alveolarknochen nimmt die Wurzeln des Zahnes auf, wie der Schlüssel das Schloss.

Eine Entzündung in diesem Bereich führt zu einer Zerstörung des parodontalen Ligaments und Alveolarknochens und kann zum vollständigen Verlust des Zahnes führen.

Sie kann auf einen Zahn begrenzt vorkommen, aber auch mehrere Zähne betreffen und ist als irreversibel zu bewerten.

Ziel einer Therapie ist es, weitere Zerstörung zu vermeiden oder zumindest zeitlich deutlich zu verlangsamen, um Zähne möglichst lange zu erhalten.

Zahnfehlstellungen kommen bei fast allen Rassen vor. Sie sind oft angeboren.

Häufig deuten die Milchzähne evtl. Fehlstellungen der bleibenden Zähne an. Stehen die Milchzähne schon zu eng (z. B. Canini), ist dies meist auch bei den bleibenden Zähnen der Fall.

Besonders aber Spezialrassen mit besonders kurzem Kopf haben Fehlstellungen.

Alle diese Fehlstellungen können behandelt werden (=Kieferorthopädie). Hierzu werden Spangen, schiefe Ebenen oder Dehnschrauben individuell an das Tier angepasst.

Die Korrekturzeit liegt meist bei 2-3 Wochen, kann in Einzelfällen jedoch auch länger sein. Fehlstellungen lassen sich am leichtesten beim jungen Tier behandeln.

Gerade bei Gebrauchshunden kommt es häufiger zur Abnutzung von Zähnen. Aber auch Privathunde können solche Schäden aufzeigen, wenn sie mit „falschem“ Spielzeug spielen, wie z.B. Steinen oder Tennisbällen, so wie zu kleinen Bällen.

In diesem Fall kommt es manchmal auch zu Schmerzäußerungen des betroffenen Tieres. Die Zähne zeigen dann eine bräunliche Abnutzungsfläche, teilweise mit einem „Loch“ in der Mitte. Dieses Loch kann wirklich offen sein oder nur angedeutet sein.

Bei der „normalen“ Zahnabnutzung, die altersbedingt ist, kommt es meist nicht zur Beeinträchtigung des Tieres, da die Abnutzung so langsam erfolgt, dass der Zahn darauf reagieren und Substanz nachbilden kann (=angedeutetes Loch). Nachgebildet wird dann sekundäres Dentin.

Bei übertriebener Abnutzung kann die Nachbildung nicht so schnell erfolgen wie der Abrieb es erfordert, sodass schließlich die Pulpa frei liegt, was sehr schmerzhaft ist, da in ihr der Nerv beheimatet ist und dann äußeren Einflüssen ungeschützt ausgeliefert ist (=offenes Loch).

Schäden am Schmelz können angeboren oder erworben werden.

Angeboren wäre dieser zum Beispiel, wenn ein Zahn während seiner Entwicklung im Mutterleib schon geschädigt wird, z. B. durch eine Infektionskrankheit wie die Staupe. Diese Hunde kommen meist mit einem sog. Staupegebiss zur Welt, welches

diverse Schmelzschäden an allen Zähnen zeigt.

Erworben werden Schmelzdefekte z.B. beim Ziehen von sistierenden Milchzähnen. Werden diese unvorsichtig gezogen, dann dies zu einem Schaden am kommenden, bleibenden Zahn führen, wenn der zu ziehende Milchzahn bei der Extraktion am noch verborgenen, nachkommenden Zahn „kratzt“.

Schäden können aber auch durch Zahnfehlstellungen entstehen, wenn die Canini des Ober- und Unterkiefers zu nah beieinander stehen und dann ein Abrieb von Schmelz durch einen der Zähne entsteht.

Diese Defekte können kosmetisch abgedeckt werden.

Auch beim Hund können Zähne nach Verlust ersetzt werden.

Dies macht jedoch in Form einer sog. klassischen Zahnkrone beim Hund meist keinen Sinn, da zu starke Kräfte auf den Ersatz wirken würden. Sehr wohl sind jedoch Überkronungen bei kleinen und mittelgroßen Hunden möglich, die – gestiftet – auch größeren Belastungen standhalten und z. B. auch überbeanspruchte Zähne schützen können.

In solchen Fällen wird der betroffene Zahn an sich erhalten und überkront. Die Krone – meist aus Metall – ist dann widerstandsfähiger als der eigentliche Zahn.

Zahnerkrankungen bei der Katze:

Auch für die Katzen treffen die beim Hund genannten Zahnerkrankungen und Therapiemethoden zu, nur dass hier auch tierartspezifische Erkrankungen auftreten, wie zum Beispiel die FCGS und FORL.

Feline chronische Gingivostomatitis.

Die Krankheit zeichnet sich durch punktuelle oder diffuse chronische Entzündungen des Zahnfleisches (=Gingiva) und der Mundschleimhaut aus. Meist umgreift die Entzündung nicht nur die direkte Umgebung des Zahnes, sondern auch die Mundschleimhaut im Bereich der Wangen (seltener zur Zunge hin).

In den meisten Fällen sind die Bereiche der Backenzähne mehr betroffen, als die Bereiche der Canini und Incisivi (s. dazu Zahnschema).
Für den Besitzer sichtbar ist meist eine starke Rötung des Zahnfleisches um die betroffenen Zähne herum und im Bereich der Wangenschleimhaut (teilweise bis tiefrot) mit entsprechender Berührungsempfindlichkeit des Tieres.

Die genauen Ursachen für diese Erkrankung sind bis heute unbekannt. Mit verursacht kann sie jedoch durch immunschwächende Erkrankungen werden, wie FIV und FeLV (Leukosevirus).

Feline odontoklastisch resorptive Läsionen, auch neck oder cervical line lesions genannt.

Umfasst einen Erkrankungskomplex, bei dem die Zahnsubstanz an der Zahn-/ Zahnfleisch-/ Zahnhalteapparat aufgelöst wird.

Von außen erscheinen die betroffenen Zähne völlig in Ordnung (bes. wenn sie zahnfleischseitig von Zahnstein bedeckt sind), wird der Lahnstein jedoch entfernt, treten massive Schäden im Zahnbereich zu
tage, die ein Entfernen des Zahnes nach sich ziehen können, da meist die Wurzeln mehr oder weniger komplett aufgelöst wurden.

Die Ursache dieser Erkrankung ist unbekannt, man geht von einem immunologisch bedingten Krankheitskomplex aus.

Zahnerkrankungen bei Nagetieren (Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster und andere):

Beim Kaninchen kommt es häufig aufgrund von Zuchtfehlern zur Ausbildung eines zu kurzen Kopfes, sodass der lebenslange Abrieb der ständig nachwachsenden Zähne nicht mehr gewährleistet ist.

In einem solchen Fall wachsen die betroffenen Zähne überschießend und müssen in regelmäßigen Abständen gekürzt werden.